Anlässlich 30 Jahre taz-Wahrheit – „Als wir alle wahnsinnig wurden“ – Die besten Satiren der letzten Dekade aus der taz Wahrheit!

Die Wahrheit-Seite der taz, Deutschlands einzige Humor-und Satiresorte einer Tageszeitung in Deutschland, feiert im November 2021 ihr dreißigjähriges Erscheinungsjubiläum. Noch heute erscheint sie im unverwechselbaren Layout, das ihr die viel zu früh verstorbene Berliner Künstlerin und Stereo Total-Sängerin Françoise Cactus einst gab.

Unzählige Satiren, Glossen, Parodien, Spottgedichte, Anekdoten, Grotesken, Witze, Nonsens, Karikaturen, Cartoons und Comics haben das Zeitgeschehen humoristisch begleitet. Die spott- und streitlustige Institution bundesdeutscher Satireproduktion schrieb dabei selbst Mediengeschichte und beschäftigte nicht selten die Gerichte: U.a. das von Braunschweigs ehemaligem Oberbürgermeister Gert Hoffmann (CDU) gegen Kolumnist Hartmut El Kurdi verhängte de facto Auftrittsverbot, der „Penis-Prozess“ des ehemaligen BILD-Chefredakteurs Kai Dieckmann gegen Satiriker Gerhard Henschel, oder zuletzt die Schmerzensgeldforderung durch Schlachtunternehmer Clemens Tönnies bewegten und bewegen die Öffentlichkeit. Die oft (und selten besonders humorvoll) geführten Diskussionen darüber, „was Satire darf“, entzündeten sich nicht selten an Texten der taz-Wahrheit.

Zum Anlass des dreißigsten Jubiläums der taz-Wahrheit freuen wir uns, für den 6. September 2021 das Erscheinen der satirischen Anthologie Als wir alle wahnsinnig wurden ankündigen zu können.

Die taz-Wahrheit-Redakteure Michael Ringel und Christian Bartel haben als Herausgeber nicht weniger als eine Hall-of-Fame der besten deutschen Satiriker*innen versammelt, die mit und in ihren Wahrheit-Texten die letzte Dekade humoristisch spiegeln.

So entsteht das satirische Lesebuch zu den 2010er Jahren, in denen die Leser*innen den Aufstieg der sozialen Netzwerke und des neuen Populismus nachvollziehen können, an deren Ende Figuren wie Donald Trump und Jair Bolsonaro stehen; die Schuldenkrise findet ebenso ihren Niederschlag wie der Brexit und die Annexion der Krim; das Attentat auf die Charlie-Hebdo-Redaktion und der Syrien-Krieg mit seiner gewaltigen Fluchtbewegung werden verarbeitet; der Aufstieg der AfD und besorgte Bürger beschäftigen unsere Demokratie ebenso wie der Klimawandel, viele Zeitgenoss*innen sogar noch stärker als das heiß debattierte Gendern.
Angesichts all dieser Krisen, Katastrophen und Kalamitäten erklärt diese Anthologie die letzten 10 Jahre angemessen zu dem Jahrzehnt Als wir alle wahnsinnig wurden.

Doch gleich wie hoch die satirische Herausforderung oder wie niedrig das Niveau der öffentlichen Debatte erscheinen mag, die taz-Wahrheit begegnet der Wirklichkeit mit den drei ehernen journalistischen Grundsätzen, die auch die Texte des vorliegenden Lesebuchs prägen: »Warum sachlich, wenn es persönlich geht. Warum recherchieren, wenn man schreiben kann. Warum beweisen, wenn man behaupten kann.«

Text: Pressemitteilung

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