Von wegen Lisbeth – Grande
Wenn die Presse von einem Geheimtipp spricht, dann ist die Band meist eh schon in aller Munde. Jüngstes Beispiel, die Berliner von Von wegen Lisbeth, deren Debütalbum Grande jüngst erschien. Schon im Opener Kneipe beweisen Von wegen Lisbeth, dass der Erfolg von AnnenMayKantereit, für den die Band auch schon als Support mit dabei war, wiederholbar ist. Mit cleveren Texten, die Ironie mit großem I schreiben. Was man auch deutlich merkt, ist der Einfluss von Element of crime, denn Songs wie Bärenwaldpark könnte auch von Sven Regener stammen und mit einem der besten deutschen Texter verglichen zu werden, ist nun wirklich eine große Anerkennung.
Ein wenig von allem, was an niveauvollem aus deutschen Landen in den letzten Jahren produziert wurde, feiert hier eine wunderbare Renaissance. Aber Von wegen Lisbeth schaffen es trotzdem, eine bislang neue Sicht der Dinge durch eine ungeheure musikalische Vielseitigkeit zu kreieren. Wer sich zwischen der Melancholie von Vierkanttretlager und der Leichtigkeit von Wanda und Bilderbuch mit zu Herzen gehenden NDW Anleihen wie in Freigetränke oder einer Punkattitüde wie in Bitch nicht entscheiden möchte, für den ist Grande das Größte.
Text: Dennis Kresse
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