The Hives im Palladium Köln – 01.12.2025

Der Dezember startete laut: The Hives machten am 1. Dezember Halt im Kölner Palladium und verwandelten die Halle in ein brodelndes Biotop. Bereits beim Betreten des Saals sah man schon die großen Ballons mit den Buchstaben der Band auf der Bühne und war gespannt auf die heutige Show.

Yard Act und Spiritual Cramp eröffneten den Abend mit Spielfreude und einer ordentlichen Portion Indie-Biss. Die Reaktionen im Saal blieben zunächst noch verhalten, vielleicht warteten die meisten schlicht auf das schwarz-weiße Spektakel danach. Dennoch legten beide Bands solide Sets hin, die das Publikum gut aufwärmten, ohne die Spannung zu früh zu entladen.

Punkt 21:30 Uhr stürmten The Hives auf die Bühne und ab da gab es kein Halten mehr. „Enough Is Enough“ als Opener funktionierte wie ein gezündeter Zündschnur-Kickoff: plötzlich waren alle Arme oben, die Temperatur stieg gefühlt um zehn Grad und Howlin’ Pelle Almqvist ließ schon nach den ersten Sekunden erkennen, dass er auch 2025 der vielleicht unterhaltsamste Frontmann im Rock-Zirkus ist. Was folgte, war ein temporeicher Abriss, bei dem Klassiker und neues Material sich ohne Bruch aneinanderreihten. „Walk Idiot Walk“, „Main Offender“ und „Hate To Say I Told You So“ verwandelten das Palladium in einen kollektiven Chor, während neuere Stücke wie „Bogus Operandi“ oder „Rigor Mortis Radio“ zeigten, dass die Schweden noch lange nicht in ihrer eigenen Nostalgie festhängen. Die Band wirkte spielerisch auf den Punkt: keine Sekunde Leerlauf, jede Ansage von Pelle halb Comedy-Nummer, halb Machtansage. Besonders eindrücklich war, wie nah die Band trotz großer Bühne am Publikum blieb – Pelle stand gefühlt jede zweite Minute am oder im Graben, während Gitarren und Schlagzeug die Songs wie Presslufthämmer nach vorne trieben.

Das Palladium war nicht bis zum letzten Winkel gefüllt, aber die Stimmung ließ daran keinen Zweifel: Alle, die da waren, wollten feiern. Die Menge war ständig in Bewegung, von den ersten Reihen bis weit nach hinten. Bei „Tick Tick Boom“ wirkte der ganze Raum wie ein einziger vibrierender Körper, selten sieht man ein Publikum, das sich so geschlossen von einer Band mitreißen lässt.

The Hives bewiesen in Köln erneut, dass sie live zu den zuverlässigsten Adrenalinlieferanten des Rock gehören. Ein Set voller schrammelnder Gitarren, druckvoller Rhythmen und einer Performance, die keinen Moment nach Routine aussah. Die Vorbands machten ihre Sache gut, aber letztlich war dieser Abend ganz klar: The Hives. 100 Prozent. Ohne Rücksicht auf Verluste. Forever The Hives

Ein Konzert, das man nicht nur hörte, sondern vor allem spürte und das noch Stunden später.

Setlist The Hives:

Enough Is Enough
Walk Idiot Walk
Rigor Mortis Radio
Paint A Picture
Main Offender
Born A Rebel
Stick Up
Bogus Operandi
Hate To Say I Told You So
O.C.D.O.D.
I’m Alive
Here We Go Again

Zugaben

Legalize Living
Bigger Hole To Fill
The Hives Forever Forever The Hives

Text und Credits : Ralph Hauwetter

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