
1. Wie würdest Du den Erschaffensprozess der neuen Single charakterisieren?
Er war sehr angenehm und leicht. Der Song hat sich fast von selbst geschrieben, weil ich dieses Thema schon sehr lange mit mir herumgetragen habe. Ich habe den Song zusammen mit einer befreundeten Songwriterin – Alexa Voss von der tollen Berliner Indie-Band Flinte – und dem Produzenten Nikolay Mohr in dessen gemütlichem Wohnzimmerstudio in Berlin geschrieben. Es wurde dabei ein wenig Vino weiß gekippt, den ich auch im Song besinge….;)
2. Sie heißt „Kaputt“. Welche Idee steckt hinter dem Namen?
Ich bin jemand, der sich leider sehr oft selbst im Weg steht. Erst baue ich mir etwas mühsam auf und dann mache ich es mir doch wieder selbst kaputt. Ganz nach dem „Built To Destroy“ Prinzip aus der Psychologie. Manchmal kommt es mir sogar vor, als würde mir mein Unterbewusst nicht erlauben,einfach mal glücklich zu sein, und immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Der Song packt das eigentlich sehr tiefgreifende Thema mit ganz viel Selbstironie an. Ich glaube, dass viele sich mit dem Dilemma identifizieren können. Aber wie ich auch im C-Part singe, versuche ich, daran zu arbeiten. Ich setz’ mich ans Klavier und schreibe Songs. Denn das ist billiger als Therapie…. 😉
3. Wie ist die Erwartungshaltung mit der Single?
Ich freue mich immer am meisten darüber, wenn mir Leute schreiben, dass der Song sie berührt, aufrüttelt, zum Nachdenken anregt oder generell irgendetwas mit ihnen macht. Genau deshalb schreibe ich Songs. Es gibt kein schöneres Feedback als Emotionen in jeglicher Form.
4. Wie kann man generell sagen, entsteht ein typischer Song von Dir von der Inspiration bis hin zum fertigen Song?
Das ist natürlich jedes Mal ein bisschen anders. Aber ich tippe tagtäglich ganz private Songidee-Notizen aus Gedanken, Begegnungen und Gefühlen in mein Handy. Außerdem nehme ich ständig
(teilweise in den ungünstigsten Situationen – wie im Flieger, im Halbschlaf oder unter der Dusche)Sprachnotizen von Melodie-Ideen auf. Daraus entstehen dann im Studio meine Songs.
5. Warum sollte man Dich unbedingt live anschauen?
Weil man eine durch und durch authentische Show mit ganz viel Herz bekommt. Ich gebe meinem Publikum bei jedem Konzert alles, was ich habe. Und wenn man einmal einen Auftritt von mir
gesehen hat, dann würde ich behaupten, dass man zu hundert Prozent weiß, wer ich bin….
6. Welche drei Dinge sollten der Erfahrung nach auf keinem Fall im Tourgepäck fehlen?
Ein Kissen, damit man überall schnell mal powernappen kann. Ein Steamer – für die Bühnenklamotten und den Merch. Und GeloRevoice, damit die Stimme immer schön geschmeidig
bleibt.
7. Welches Lied hättest Du gerne selbst geschrieben und warum?
Da gibt es wirklich sehr viele: Aber ich würde sagen „Let It Be“ von The Beatles ist meine Nummer Eins. Weil es ein Song für die Ewigkeit ist, den Leute noch in Hunderten von Jahren singen werden.
Und weil mich The Beatles generell seit meiner Kindheit extrem beeinflusst haben.
8. Mit wem würdest Du gerne mal zusammen ein Stück aufnehmen?
Puh, da könnte ich jetzt eine lange Liste aufzählen. Aber Herbert Grönemeyer wäre zum Beispiel ein Traum!
9. Wo siehst Du Dich und deine Musik in 10 Jahren?
Ich hoffe, dass ich dann immer noch genau das machen kann, was ich jetzt tue: Jeden Tag im Studio sein, um neue Songs zu schreiben und viele Konzerte spielen! Natürlich freue ich mich, wenn wir bis
dahin die größten Hallen füllen können, weil es nichts Schöneres gibt, als möglichst viele Menschen mit seiner Musik zu erreichen!
10. Vervollständige bitte den folgenden Satz: Musik ist für mich die Welt, weil …
….sie immer für mich da ist. Und zwar egal in welcher Lebenslage. Sie fängt mich auf, wenn ich traurig bin und hilft mir durchs Songwriting wieder aufzustehen. Sie verstärkt die Euphorie, wenn es
mir gut geht. Und sie holt mich runter, wenn mir gerade alles zu viel ist. Für mich ist Musik meine beste Freundin, ohne die ich wirklich nicht Leben könnte. Davon erzählt auch der Titelsong meiner
letzten EP „Immer die Musik“.
Viele Dank für das Gespräch.
Fragen: Dennis Kresse
Credits: Jule Homberg


